Mit dem Rad von der Kulturinsel Einsiedel durch die Oberlausitz

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Vom östlichsten Dorf Deutschlands an der Kulturinsel Einsiedel aus, geht es an der Neiße vorbei und führt durch etliche Ortschaften in der Oberlausitz. Neben der Landschaft, erfährt man auf der Fahrradtour mehr über die Geschichte der einzelnen Orte und ein Freizeitpark liegt auch auf dem Weg.
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Freizeitpark an der Kulturinsel

Los geht es an einem der östlichsten Orte Deutschlands – an der Kulturinsel Einsiedel in Zentendorf. Direkt an der Neiße gelegen ist dort ein ganz besonderer Freizeitpark. Die Ideengeber rund um den Holzgestalter Jürgen Bergmann haben ein Kleinod erschaffen, in dem sich sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene wohlfühlen. Auf dem  großen Areal können Gäste sowohl nach Münzen suchen als auch mit Wasser panschen.

Tierisch geht es auf der Kulturinsel ebenfalls zu – nicht nur, wenn man Kakadu Coco trifft. Höhepunkt der Kulturinsel sind aber die riesigen Baumhäuser, die diesen Park zu etwas Besonderem machen. In Deutschlands erstem Baumhaushotel können Interessierte hoch oben in den Bäumen nächtigen. Es gibt mehr als 200 Übernachtungsplätze. Fest-Höhepunkt der Kulturinsel ist das „Folklorum“, das im Jahr 2017 vom 1. bis 3. September stattfindet.

Rothenburg – eine Stadt mit Geschichte

Von Zentendorf aus geht es, teils über den Oder-Neiße-Radweg, etwa zehn Kilometer entlang des deutsch-polnischen Grenzflusses in die Stadt Rothenburg. Bereits 1268 ist die Stadt, in der heute etwas mehr als 5000 Menschen leben, erstmals urkundlich erwähnt worden. Dort siedelten fränkische und thüringische Kolonisten.

Im 18. Jahrhundert wüteten mindestens dreimal verheerende Feuer in der Stadt. Laut Stadthistorie blieben 1798 nur das Schloss und 18 Häuser verschont. Die Stadt erholte sich jedoch schnell und wurde 1815 zur Kreisstadt. Diesen Status behielt sie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945.

Ab 1953 wurde Rothenburg zum Militärstützpunkt. Die Sowjetunion ließ im Norden der Stadt einen Militärflughafen bauen, ab 1959/60 war der Ort dann Garnisonsstadt. Nach der Wende, im Jahr 1991, wurde der Militärflugplatz schließlich aufgelöst und wird seitdem zivil genutzt. Aufgrund seiner Historie hat sich in der Stadt ein Luftfahrtechnischer Museumsverein gebildet, der historische und militärische Flugzeugtechnik zeigt. Seit 1994 beherbergt Rothenburg zudem die Hochschule der Polizei in Sachsen.

Am Naturschutzgebiet vorbei

Über die Orte Spree, Trebus und Sandschenke fahren Radler dann durch die Sproitzer Niederheide. Am Rande der Niederheide liegt auch das FFH-Gebiet Doras Ruh. Dort gibt es unter anderem Fischotter, Kammmolche, Rotbauchunken – und natürlich den Lausitzer Wolf. Er ist in mehreren Rudeln in der Region unterwegs.

Von Norden her erreichen Gäste dann die Große Kreisstadt Niesky. Die Stadt ist erst im Jahr 1742 entstanden. Sie ist von böhmischen Emigranten gegründet worden, die ihre Heimat aus Glaubensgründen verlassen hatten. Niesky (Nizky) bedeutet „niedrig“ – vermutlich aufgrund der flachen Lage im Vergleich zum bergigen Böhmen.

Heute hat Niesky rund 10 000 Einwohner. Zentrum der Stadt ist der Zinzendorfplatz, der im Jahr 1996 bei einem bundesweiten Wettbewerb zu einem der zehn schönsten Plätze Deutschlands gewählt worden ist.

Eines der bekanntesten Unternehmen der Region ist WBN Waggonbau Niesky. Seit mehr als 100 Jahren werden dort Schienenfahrzeuge hergestellt.

Durch die Natur zurück zur Kulturinsel Einsiedel

Nun geht es langsam zurück in Richtung Neiße und Zentendorf. Radler verlassen Niesky im Süden und fahren über Oberhorka vorbei am Vogelschutzgebiet Teiche und Wälder um Mückenhain und kommen ans Naherholungsgebiet Biehainer See. Dort können sich Camper wie Tagesgäste wohlfühlen und in ruhiger Waldlage am Badesee entspannen.

Anschließend geht es auf die letzten 14 Kilometer zurück bis zur Kulturinsel Einsiedel. Hinter Nieder Neundorf können Radfahrer dann wieder den Weg in der Nähe der Neiße genießen, bevor sie in Zentendorf wieder auf der Kulturinsel Kraft tanken können.