Wegpunkt

Lassen Sie sich vom Menschenrechtszentrum Cottbus e.V. auf eine Reise in die Vergangenheit einladen. Das besondere: das Zentrum selbst ist eine Gedenkstätte, deren Wände viel erzählen könnten. Bereits 1860 als „Königliches-Zentralgefängnis Cottbus“ in Betrieb genommen, diente es in der Kaiserzeit, der Weimarer Republik, der NS-Zeit, der DDR und nach der friedlichen Revolution bis zum Jahr 2002 als Gefängnis. Seit 2012 können seine Besucher auf eindrucksvolle Weise die Geschichte dieses Hauses erkunden, zum Beispiel in der  Dauerausstellung "Karierte Wolken", welche die politische Haft im Zuchthaus Cottbus bis 1989 darstellt.
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Betrieben wird die Gedenkstätte vom Menschenrechtszentrum Cottbus e.V., deren Mitglieder teilweise selbst während der Zeit der DDR als politische Gefangene im Zuchthaus einsaßen. Traum der ehemaligen Häftlinge war es „ihr“ altes Gefängnis zu erwerben, um auf diese Weise eine Gedenkstätte zu errichten. Ziel des Vereins ist die Aufklärung über die Zentralgefängnisse in Cottbus, besonders in der Zeit der deutschen Diktaturen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt erhält das Projekt von allen Seiten große Unterstützung: von Land und Bund über die Stadt Cottbus bis hin zu vielen Ehrenamtlichen Helfern.

Die Gedenkstätte gibt den Geschichten der Häftlingen, die in den deutschen Diktaturen in dem Zuchthaus einsitzen mussten, auf eindrucksvolle Weise einen Raum. Authentisch können Besucher des Zentrums im ehemaligen Gefängnis diese Geschichten erleben.

Die Dauerausstellung im Menschenrechtszentrum Cottbus | Foto: Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.

Die Haft im Zuchthaus. | Foto: Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.

Haftort im Zuchthaus. | Foto: Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.

„Karierte Wolken“ – Dauerausstellung

Im Fokus dieser Ausstellung stehen die Menschenrechte. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich mit der Verwirklichung und Unterdrückung der Menschenrechte auseinanderzusetzen. Beispielhaft wird politisches Unrecht aus beiden deutschen Diktaturen gezeigt.  28 Häftlingsbiografien werden auf 450 Quadratmeter ausgestellt. Darin werden Themen, wie beispielsweise die Gründe der Inhaftierung, die Lebensgeschichte und die Würde in unwürdigen Bedingungen zu wahren, angesprochen. Darüber hinaus soll  über das Leben im Gefängnis und die Rahmenbedingungen der Verfolgungs- und Repressionsmechanismen der Diktaturen aufgeklärt werden. Die Veranschaulichung des Strafvollzugs ab 1933 erfolgt mit zahlreichen Fotos, Dokumenten, Exponaten und Zeichnungen.

Haftort Cottbus

Der Gefängnisbau begann im Jahre 1855 und wurde unter der Führung der preußischen Justizverwaltung im Jahre 1859 fertig gestellt. Die Eröffnung fand am 1. April 1860 statt. Die Haftanstalt konnte 200 männliche und 50 weibliche Gefangene in ihren Mauern aufnehmen. Aufgeteilt war die Anstalt in Hauptgebäude, dem Weiberhaus, einem Lazarettgebäude, einem Wirtschaftshaus und dem Torhaus. Todesurteile gegen Mörder wurden auf dem Hof des Gefängnisses vollstreckt.

Während der 1930er Jahre wurde das Gefängnis zur Inhaftierung von Jugendlichen, Männern und Frauen genutzt. Von 1935 – 1945 diente es nur noch als Frauenzuchthaus. Viele der Gefangenen saßen im Zuchthaus auf Grund des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus ein. Anfang des Jahres 1945 zerstörte ein Bombenangriff das Zuchthaus sehr stark, wobei viele Häftlinge starben oder flüchten konnten. Im April 1945 musste das Zuchthaus geräumt werden. Im Jahre 1950 wurde das Zuchthaus unter der Verantwortung des DDR-Innenministeriums in die „Vollzugsanstalt Cottbus“ umbenannt. Ab 1975 hieß es „Strafvollzugseinrichtung“. Doch der Name des Zuchthauses wurde von den Häftlingen weiterhin verwendet. Bis 1989 befanden sich viele politische Gegner hinter den Mauern des Gefängnisses, wovon viele von der Bundesrepublik Deutschland später frei gekauft wurden.

 

weitere Informationen finden Sie unter: www.menschenrechtszentrum-cottbus.de

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Öffnungszeiten

Montag:  Ruhetag
Dienstag bis Freitag:  10:00 bis 17:00 Uhr
Samstag und Sonntag: 13:00 bis 18:00 Uhr

Einlass bis jeweils 1 Stunde vor Schließung der Gedenkstätte.
An gesetzlichen Feiertagen bleibt die Gedenkstätte geschlossen.

Eintritt

Standardeintritt:

Erwachsene: 8,00 €
Ermäßigt: 5,00 €
(für Schüler ab 12 Jahre, Studenten, Rentner, Bezieher von
Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe, Menschen mit Behinderungen)

 

Führungen:

Führung: 45,00 €
(max. 25 Personen, Dauer: ca. 90 Minuten)

Führung mit Zeitzeugen: 90,00 €
(max. 25 Personen, Dauer: ca. 2 Stunden)

Führung durch verborgene Orte: 25,00 € p. P.
(max. 10 Personen, Dauer: ca. 2 Stunden)

Führungen jeweils nur nach vorheriger Anmeldung unter
Tel. 0355 290 133-11 oder E-Mail an info@menschenrechtszentrum-cottbus.de

Anfahrt

  •  aus Leipzig/Dresden: auf der A 14 bzw. A13 bis Autobahndreieck Spreewald, dann A 15 bis Abfahrt Cottbus-Süd, dann B168 bis Hermann-Löns-Str., dann links abbiegen in Bautzener Str.
  • aus Berlin: A 113, A 13 Richtung Dresden bis Autobahndreieck Spreewald, A 15 bis Abfahrt Cottbus-Süd, dann B168 bis Hermann-Löns-Str., dann links abbiegen in Bautzener Str.
  •  aus Leipzig RE 18
  • aus Dresden RE 18
  • aus Berlin RE 2

in Cottbus mit öffentlichen Verkehrsmittel: mit Tram 5 bis Görlitzer Str., dann ca.7 Min Fußweg (600m)

Parken

Kostenlose Parkplätze vorhanden.