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Napoleon-Rundgang in Luckau

Napoleon-Rundgang in Luckau
Länge der Tour 2,95 km Länge
Dauer der Tour 43 min. Dauer

Die Tour

Gehen Sie auf den Spuren Napoleons auf Zeitreise zurück in das Jahr 1813.
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In Luckau hat die Zeit der Napoleonischen Kriege, vor allem das Jahr 1813, viele Spuren hinterlassen. In manchen Fassaden sind Kanonenkugeln eingemauert, auf dem „Schanzenberg“ blieb eine Befestigung aus dieser Zeit erhalten und der Kaiser persönlich weilte im Juli 1813 in der Stadt. Hier hatte der Herrscher Nachts so kalte Füße bekommen, dass ihm eine Wärmflasche gebracht werden musste. Der Besitzer dieses guten Stücks war so stolz darauf, dass er und seine Nachkommen wie einen Schatz bewahrten und später dem Niederlausitzmuseum Luckau schenkten. Dort kann die Wärmflasche noch heute besichtigt werden.

All diese Denkmale und Ereignisse, vor allem die beiden Belagerungen der Stadt im Jahre 1813, nahmen im Sommer 2012 Schülerinnen und Schüler der damaligen Klasse 10a des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums „unter die Lupe“. Es entstanden die selbst gesprochene kurze Hörstücke, die Menschen und Ereignisse wieder lebendig werden lassen.

Wegbeschrei­bung

Der Rundgang beginnt im Zentrum der Stadt am Marktplatz. Hier befindet sich das Rathaus, welches 1850 umgebaut wurde. Links vom Rathaus ist der Hausmannsturm an der Georgenkapelle. Der Markt war der zentrale Treffpunkt des Volkes. Während der Gefechte am 4. Juni und 28. August 1813 war Luckau einmal von französischen und einmal von preußischen Truppen belagert. Mehrfach wechselte die Stadt ihre Herrn. Nach der Schlacht wurde die Stadt wieder preußisch. Auf dem Hausmannsturm finden Sie weitere Informationen.

Im Hausmannsturm (47 m hoch, 110 Treppenstufen) wohnte ein Türmer, der als Stadtwächter eingesetzt wurde. Von der Treppe aus sieht man durch das erste Fenster die Nikolaikirche und durch das zweite Fenster den Schanzenberg. Wenn Sie durch das  dritte große Fenster blicken erkennen Sie die Calauer Vorstadt. Von dieser Seite griffen die französischen Soldaten im Juni 1813 an. Nachdem mehrere Angriffe gescheitert waren, traf der französische Befehlshaber eine grausame Entscheidung. Er ließ die Calauer Vorstadt an mehreren Orten in Brand stecken.

Weiter zum Calauer Tor mit Rotem Turm (30 m). Am 4. Juni 1813 kam es zur Schlacht bei Luckau. Dabei stürmten Napoleonische Truppen auf das Calauer Tor, welches von der preußischen Armee mit aller Kraft verteidigt wurde. Der Kampf führte zu einem Rückzug der Franzosen, die allerdings kurze Zeit später erneut einen Angriff starteten. Doch auch dieser blieb erfolglos. Die französischen Truppen mussten sich zurückziehen und am selben Tag wurde ein Waffenstillstand beschlossen. Die Preußen zogen aus Luckau ab.

Weiter zur Calauer Vorstadt. Am 4. Juni 1813 wurden die preußischen Reiter besiegt. Dabei ist die gesamte Calauer Vorstadt mit allen Scheunen abgebrannt.

Weiter zur Sandoer Vorstadt. Durch die Gefechte im Juni und August wurden viele Häuser zerstört.

Weiter zum Napoleon Häuschen. Die Stadtmauer von Luckau ist seit dem Mittelalter erhalten und wird vom Stadtgraben umgeben. Das an der Stadtmauer liegende Fachwerkhaus ist heute sehr berühmt, da sich Napoleon nach seinem gescheiterten Vormarsch auf Berlin in diesem einquartierte. Napoleon kam im Rahmen einer Truppeninspektion am 20. Juli 1813 von Dresden nach Luckau. Einen Tag später zog er weiter nach Lübben und Guben.

Weiter zum Schlossberg. Er ist das älteste Denkmal Luckaus. Zur Zeit der Kriegsgefechte im August 1813 wurde der Schlossberg als Festung ausgebaut. Beim Angriff am 28. August wurden die preußisch-russischen Truppen von den Besatzern mit einem Kanonenfeuer empfangen. Nach mehreren Gefechten kapitulierten die Besatzer und die Stadt wurde an die Preußen übergeben.

Weiter über die Brücke zur Schulstraße 10 und 11. Das Haus Nummer 11 gehört zu den ältesten Häusern Luckaus. Das Haus Nummer 10 ist ein typisches Bürgerhaus jüngerer Zeit. Links neben der Tür sehen Sie eine eingemauerte Kanonenkugel. Sie stammt von den Gefechten bei Luckau am 4. Juni oder am 28. August 1813 und wurde beim Wiederaufbau hier angebracht.

Quelle: Stadt Luckau

Autorentipp

Hinter jedem historischen Punkt auf der Tour sind kurze Audiodateien hinterlegt.

Der Napoleon-Rundweg ist ein Schülerprojekt aus dem Jahr 2012. Nach dem Konzept des Berliner Historikers Ralf Gebuhr und in der gemeinschaftichen Umsetzung mit  der Berliner Historikerin Maria Schultz und dem Geschichtsleher Frank Böhme entstand mit technischer Unterstützung von Frank Schroeder eine entdeckungsreiche Zeitreise durch Luckau.