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Stadtrundgang zur Kloster- und Knastgeschichte in Luckau

Stadtrundgang zur Kloster- und Knastgeschichte in Luckau
Länge der Tour 1,79 km Länge
Dauer der Tour 26 min. Dauer

Die Tour

Gehen Sie auf Zeitreise durch die wechselvolle Kloster- und Knastgeschichte der Stadt Luckau.
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In Luckau können sich Besucher auf verschiedenste historische Wege begeben, Napoleon weilte hier, die Reformation und der 30-jährige Krieg hinterließen ihre Spuren. Schon viel früher, im Mittelalter hatten zwei Mönchsorden die Stadt für sich entdeckt. Später wurde das Klosterareal lange Zeit zur „verbotenen Stadt“. Ein spezieller Stadtrundgang lüftet das Geheimnis.

So kamen im letzten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts die Dominkaner- und die Zisterziensermönche in kurzem zeitlichen Abstand in die Kleinstadt, um zu bleiben. Das gibt einen Hinweis darauf, dass Luckau zu dieser Zeit eine aufstrebende Stadt war, deren Bürger zu einigem Wohlstand gekommen waren. So richteten die Mönche des Zisterzienserklosters Dobrilugk hier 1298 eine Niederlassung ein, um ihre landwirtschaftlichen Produkte vertreiben zu können. 1447 gaben sie ihren Standort allerdings wieder auf. Nur der Name Mönchhof, heute an seinem Eingang vom Stadtgraben aus markant geprägt vom ehemaligen Trockenturm für die Feuerwehrschläuche, deutet noch auf die frühere Bestimmung hin.

Vom Kloster zum Knast

Nachhaltiger blieb die Ansiedlung der Dominikanermönche. Sie konnten dank der Stiftung des regionalen Grundherrn Wolffart von Drauschwitz ein Kloster errichten. Ab 1291 entstanden auf einer beträchtlichen Fläche am Rande des Stadtkerns Kirche, Kreuzgang, Klostersäle, Refektorium und Ökonomiegebäude sowie Brauerei, Wirtschaftshof und Garten. Der Weg dorthin führt durch die Nonnengasse. Die Bettelmönche lebten von den Zuwendungen der Bürger, widmeten sich andererseits der Lehre. Spätestens im 15. Jahrhundert wurde im Kloster ein partikulares Ordensstudium eingerichtet.

Durch die Reformation verloren die Dominikaner an Reputation und 1545 wurde das Kloster aufgehoben. Knapp zwei Jahrhunderte stand es leer und verfiel, bis die in Lübben ansässigen Niederlausitzer Landstände hier 1747 ein Zuchthaus und eine Armenanstalt eröffneten. Bis zum Jahr 2005 blieb dieses Areal Gefängnis, abgeschottet von der Öffentlichkeit eine „verbotene Stadt“. Im Inneren befanden sich neben der ehemaligen Klosterkirche ein weiteres Hafthaus sowie Wirtschafts- und Produktionsgebäude.

Kulturkirche und Museum

Heute erinnern an diese Zeit der Nutzung erhalten gebliebene Zellen in der restaurierten und als Kulturkirche mit dem Niederlausitz-Museum als Herzstück genutzten ehemaligen Klosterkirche. Sie gehören zur Museums-Dauerausstellung über die Knastgeschichte Luckaus. Auch die Zelle von Karl-Liebknecht kann besichtigt werden. Im Innenhof erinnern Laubengänge an den früheren Kreuzgang der Dominikanermönche. Das frühere Hafthaus wird heute als Kreisarchiv genutzt und beherbergt zudem das Cartoonmuseum Brandenburgs. In früheren Wirtschaftsgebäuden befinden sich heute Kindergarten und Indoor-Spielplatz. Die im Westen an der Karl-Liebknecht-Straße stehenden Gebäude mit Zellen und Büros wurden zu Wohnungen umgebaut.

Von dort führt der thematische Rundgang durch die Nikolaistraße zum Kirchplatz, auf dem sich die eindrucksvolle Kirche St. Nikolai befindet. 1281 wurde sie erstmals erwähnt, ab 1375 wurde sie zur Wallfahrtskirche, denn Karl IV. hatte Luckau eine Reliquie, das „Haupt des heiligen Paulinus“ geschenkt. Diese ging verloren, denn auch die Kirche blieb von den zahlreichen Stadtbränden nicht verschont, der verheerendste ereignete sich 1666. Die barocke Innenausstattung ist sehenswert, Hochaltar, Donat-Orgel, eine doppelläufige Wendeltreppe, Sandsteinkanzel zählen zu den Besonderheiten. Über christliche Solidarität, die musikalischen Traditionen und das Kantoreiarchiv mit barocken Original-Notenblättern wissen die Stadtführer viel zu erzählen.

 

Wegbeschrei­bung

Der Stadtrundgang führt Sie einmal durch Luckau, vorbei an allen Kirchen, Klöstern und Knästen. Start ist auf dem Marktplatz, am ältesten Kirchengebäude, der Georgenkapelle. Später wurde hier der Hausmannsturm angebaut, von dem sich nach dem Aufstieg ein guter Blick über die Dächer der Stadt und ins Umland bietet. Besonders markant: die eindrucksvolle Nikolaikirche mit ihren zwei Glockentürmen, nur einen Steinwurf vom Stadtzentrum entfernt.

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Sicherheits­hinweise

Die Tour ist nicht ausgeschildert. Wir empfehlen den kostenfreien Tourendownload auf Ihr Smartphone sowie eine Radkarte der Region. Diese erhalten Sie in den Touristinformationen oder im Rundschau-Shop.

Ausrüstung

Kostenfreie Urlaubsreich App im App- oder Playstore laden, die Tour suchen und schon landen die Tourendaten und der Verlauf auf dem Smartphone. Wenn Sie die Tour unter dem Punkt „mehr“ offline speichern, können Sie alle Infos sogar ohne Internetverbindung abrufen.

Touristinformation Luckau

Nonnengasse 11

5926 Luckau

Tel.: (03544) 30 50

Fax: (03544) 50 82 76

E-Mail: mail@niederlausitz.com

www.niederlausitz.com