Postbotin Andrea Bunar ist die einzige Kahnzustellerin Deutschlands
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Andrea Bunar kommt aus Görlitz, verzog aber schon als Kind mit ihren Eltern in die Niederlausitz. In ihrem kleinen traditionsbewussten Dorf ist ihr alles Wendische ganz nah, sie begeistert sich für Trachten und das Brauchtum. Auch die Lehdschen kennt sie mittlerweile recht gut. Sie geben ihr ihre Post mit, ab und zu verkauft sie Briefmarken oder berät die Kunden vor Ort. Bei der Gelegenheit gibt es dann auch mal das eine oder andere Schwätzchen übers Wasser. Viel Zeit hat sie nicht, denn die Haushalte müssen pünktlich versorgt werden.
„Ich habe meinen Traumjob gefunden“, erzählt sie voller Stolz. Zum Saisonstart im letzten Jahr scherzte die sympatische Spreewälderin: „Die Sonne lacht, alles ist in gelbe Farben getaucht, genau wie der Postkahn“. Aufgeregt sei sie immer noch aufgrund des Medienrummels um ihre Person und die besondere Form der Postlieferung, obwohl es bereits in ihre achte Saison geht. Im Winter legt die Postbotin die Strecke zu Fuß zurück und überquert kleine Brücken, die die Inseln mit den Wohnhäusern verbinden.
Die außergewöhnliche Art der Postzustellung hat eine lange Tradition im brandenburgischen Dorf Lehde. Es gibt sie seit mehr als 120 Jahren. Andrea Bunar gehört mit einem Zustellerkollegen im Wattenmeer und einem Bergsteiger zu den außergewöhnlichsten Briefträgern in Deutschland.
Der Postkahn ist eine von vielen Attraktionen im schönen Lübbenau. Wer sich im Ortsteil Lehde in einem Gasthaus am Wasser niederlässt, kann vielleicht einen Blick auf unser Spreewälder Original Andrea Bunar erhaschen, wenn sie mit dem Kahn zu den Briefkästen stakt.