Eine Jugend-Geschichte und die „besetzte“ Berste-Schleuse

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Erinnerungen auf dem Lehnigksberger Weg in Lübben

Ich bin Lübbener. Zugegeben, Zugereister. Die Kohle hatte uns aus Sachsen in die Lausitz geholt. Dass es Lübben wurde, habe ich immer als Glück empfunden. Tagebaue und Kraftwerke waren nicht vor der Haustür. Dafür aber der Spreewald und „unsere“ Berste-Schleuse nahe Lehnigksberg.
Dorthin hat es mich Mitte der 1960er-Jahre immer wieder hingezogen. Mit Schulfreunden haben wir das Wehr „besetzt und verteidigt“. Denn eine Schleuse zu „besitzen“, das war schon etwas. Zumindest eröffnete sich so die Chance, von Kahnfahrtouristen, die dort durchwollten, ein paar Groschen zu erhaschen. Vor allem in den Ferien haben wir es hier den ganzen Tag über ausgehalten.

Heute gehört die Schleuse an der Berste und das zu einem Kleinod gewordene Gasthaus Lehnigksberg mit Kahnhafen und Bootsverleih für mich zu einem Lübben-Besuch einfach dazu. Zuletzt haben wir den Osterspaziergang unserer Familie auf den Lehnigksberger Weg gelegt.

Christian Taubert
Behnke

An „unserer“ Berste-Schleuse, die öffentlich nicht mehr zugänglich ist, schleust seit Jahren Karin Nowottnick. Sie hat in dieser Idylle ihren Garten. Ihr habe ich meine Geschichte erzählt. Und, dass diese Erinnerungen das Wehr für mich zum Lieblingsort in der Lausitz gemacht haben – unsere Enkeltöchter waren dabei ganz Ohr.