4. Fahrradkonzert in Cottbus: Vom Spremberger Turm bis zur Koselmühle
Das „Fahrradkonzert“ hat sich in Radfahrerkreisen längst als Veranstaltung der besonderen Art etabliert. In diesem Jahr ist es am 17. Juli wieder so weit. Radeln und Musik genießen ist das Prinzip des Angebots. Entsprechend dem Musikgeschmack kann der Teilnehmer selbst auswählen, welche der Stationen er anfahren will, möglich ist es natürlich, dass man alle acht Station besucht.
Trompete und Posauner auf dem Spremberger Turm beim Fahrradkonzert in Cottbus
Wir starten am „Dicken“ in der Cottbuser City. Der Spremberger Turm stammt aus dem 13. Jahrhundert, war damals das Eingangstor zu Cottbus aus Richtung Spremberg. In 28 m Höhe gibt es eine Aussichtsplattform von der man einen guten Rundblick über die Stadt hat. Der Turmverein, der dieses Cottbuser Wahrzeichen betreut, hält am Fuß des Turmes zahlreiche Cottbus-Souvenirs bereit, neuerdings sogar eine Schokoladenplatte mit dem Turm-Antlitz. Trompeter und Posaunisten werden die Radler hier am Morgen begrüßen und für den richtigen Rückenwind auf der Tour sorgen.
Mit Akkordeon, Orgel und Violine in der Martinskirche Madlow
Von hier aus geht es beim Fahrradkonzert in Cottbus entlang der Spree zur Martinskirche nach Madlow dabei geht es vorbei am Tierpark und am Branitzer Park. Die Martinskirche im Cottbuser Stadtteil Madlow ist die Krönung des grünen Weges bis hierher. Das kleine evangelische Gotteshaus liegt idyllisch im Grünen. Die älteste Cottbuser Kirche wurde 1124 als Holzkirche erbaut und im 15. Jahrhundert durch einen Steinbau ersetzt. In den letzten Monaten kommt sie allerdings sehr modern daher, denn sie wurde jetzt gerade saniert. Die Orgel, die es hier seit 1988 gibt, erklingt bei Gottesdiensten. Am 17 Juli ist hier von 10 bis 11 Uhr die Messe, in der Sarah Smith dieses Königsinstrument spielt. Davor ist die Musikerin im Duett mit Tobias Schöne mit Akkordeon und Violine zu hören.
Countymusik auf dem Reiterhof Kutzeburger Mühle
Nach diesem Musikgenuss geht es weiter auf dem Radweg an der Spree. So gelangt man zur Kutzeburger Mühle. Der Reiterhof lädt zum Pferde, Schafe und Alpakas-Gucken ein. Seit 1991 finden hier regelmäßig Turniere statt, jeder kann hier das Reiten lernen. Passend zur Umgebung erleben die Drahteselreiter am Vormittag Countrymusik. Philip Bradatsch ist der Frontsänger der „Dinosaur Truckers“ aus dem Allgäu. Als Solokünstler präsentiert er Blues, Rock und Homefolk mit seiner Gitarre. Die Klänge kann man im Rahmen des Fahrradkonzert in Cottbus bei einem tschechischen Bier und bei Knödel genießen, denn Wirt Vaclav serviert original böhmische Küche.
Lateinamerikanische Klänge im Cottbuser Sportpark
Nicht weit entfernt von der Kutzeburger Mühle, ebenfalls im Cottbuser Ortsteil Gallinchen ist der Cottbuser Sportpark. Hier wird Tennis und Badminton gespielt, der Beachvolleybalplatz und die Spielgolffläche laden zur Betätigung ein. Die Radfahrer erleben hier bis Mittag Mil Santos mit seiner Akustikgitarre mit lateinamerikanischen Klängen. Hier ist Fahrradkonzert-Halbzeit.
Gospelchor in Schorbus
Von hier aus führt die Radstrecke vorbei an Feldern, durch den Wald verbunden mit einer kleinen Steigung in den Drebkauer Ortsteil Schorbus. Hier befindet sich eine idyllische Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert. Störche, die im Nest auf dem Kirchendach ihre Jungen großziehen, können beobachtet werden. Der hölzerne Taufengel in der Kirche ist eine besondere Rarität. Der Gospelchor, die hier probt ist ab Mittag in drei Konzerten zu erleben.
Minnegesang auf dem Klein Oßniger Weinberg
Entsprechend beschwingt geht es danach durch Schorbus in Richtung Klein Oßnig. Dort ist wieder eine Anhöhe zu erklimmen. Der Klein Oßniger Weinberg. Dort angekommen, kann man den Blick über das Rebenfeld schweifen lassen und dem Minnegesang von Peter Weberbauer lauschen. Die Winzerfamilie Krause wird über die Weinproduktion erzählen. Mit einem Fläschen Wein in der Fahrradtasche geht es durch Wiesen und Wald zu einem der idyllischsten Plätze der Stadt Drebkau, in den Schlosspark Koschendorf.
Harfenmusik im Holzpavillon
Die Wackerbarths ließen den Gutsherrenpark anlegen. Er lädt zum Verweilen auf Naturholzbänken unter dichtem Blätterhimmel ein. Den einstigen Pavillon hat der Koschendorfer Heimatverein nachbauen lassen. Hier musizieren am Sonntagnachmittag Lucie Delhaye und Anna Steinkogler auf der Harfe. Mehr Romantik ist kaum möglich: das Rauschen der Blätter wird sich mit dem wunderbaren Klang dieser Engelsinstrumente verbinden.
Polkamusik in der Koselmühle
Nach dieser Entspannung sind die Radfahrer eingeladen, am Feldrain entlang rüberzuradeln zur Koselmühle im Kolkwitzer Ortsteil Kackrow. Die Koselmühle ist eines der beliebtesten Ausfluglokale unserer Region. Eine Mühle stand hier schon im 17. Jahrhundert. Die Gastronomie kam aber erst mit der Entstehung des Vereinswesens Anfang des 20. Jahrhunderts in Gang. “Die Städter kamen mit den Fahrrädern hierher zum Pilzesammeln im Glinziger Wald. Nach dem Sammeln hatten sie Hunger und Durst und fragten auf unserem Bauernhof nach. So entstand die Gaststättenidee“, berichtet Inhaberin Karin Noack von den Anfängen. Am 17. Juli wird hier nicht nur zu Essen und zu Trinken serviert, sondern auch Musik. Die Jindrich-Staidel-Combo aus dem sächsischen Olomuc bei Dresden spielt Polkaklänge.
Wer dann keine Lust mehr zum Zurückfahren hat, der sollte sich jetzt noch für den Rücktransport anmelden, der 5 Euro kostet. ( gabi.grube@stadtmarketing-cottbus.de, Tel. 0355/6122011). „Die Idee für diese Veranstaltung stammt von Musikfestspielen Potsdam-Sanssouci. Bei uns wird sie mittlerweile auch sehr gut angenommen. Bei der Organisation haben wir mit der Veranstaltungsagentur Rica Neels kooperiert“, sagt Gabi Grube vom Stadtmarketing- und Tourismusverband Cottbus.
Tourverlauf:
- Spremberger Turm
- Martinskirche Madlow
- Kutzeburger Mühle
- Sportpark Cottbus
- Kirche Schorbus
- Weinberg Klein Oßnig
- Schlosspark Koschendorf
- Koselmühle
Starttickets
Werden verkauft: im CottbusService an der Stadthalle und am Tag am Spremberger Turm von 8.30 Uhr bis 10 Uhr und an der Martinskirche zwischen 9 und 11 Uhr. Jeder Teilnehmer bekommt eine Startnummer. Der Preis beträgt 15 Euro, ermäßigt für Schwerbehinderte, Schüler und Studenten 10 Euro. Ein Servicemobil hilft bei Fahrradschäden und ist unter Tel. 0176/63 29 48 37 erreichbar.
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