Die interessantesten Fakten zu den Sorben / Wenden!

Die interessantesten Fakten zu den Sorben / Wenden! Single
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Wann spricht man von Sorben und wann von Wenden? Wer sind die Sorben/Wenden? Wo leben sie? Und was zeichnet sie aus?  Wir geben schnelle Antworten auf die meist gestellten Fragen rund um die sorbische/wendische Minderheit in der Lausitz!
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Wer sind die Sorben/Wenden?

Die Sorben/Wenden sind das kleinste slawische Volk – sie zählen etwa 60 000. Ihre Vorfahren sind slawische Stämme, die im Zuge der Völkerwanderung vor mehr als 1400 Jahren das Land zwischen Oder und Elbe/Saale, zwischen Ostsee und den deutschen Mittelgebirgen besiedelten. Nach dem Verlust der politischen Selbstständigkeit im 10. Jahrhundert verringerte sich ihr  Siedlungsgebiet durch Assimilation und durch eine zielgerichtete Germanisierung. Lediglich den Nachkommen der oberlausitzischen Milzener und
der niederlausitzischen Lusizer ist es gelungen, ihre Sprache und Kultur bis in die Gegenwart zu erhalten. Die Sorben/Wenden sind eine von vier autochthonen Minderheiten in Deutschland.

Wo leben die Sorben/Wenden?

Das sorbische Siedlungsgebiet ist seit 1000 Jahren ständig geschrumpft.
Die wachsende Dominanz deutscher Sprache und Kultur in allen Lebensbereichen, häufig noch verstärkt durch Unterdrückung des
Sorbischen/Wendischen in Kirche, Schule und Öffentlichkeit, führte zum Verlust
sorbischer Sprache und Kultur. Die Heimat der Sorben ist die Oberlausitz im Freistaat Sachsen und die Niederlausitz im Land Brandenburg.

Wann spricht man von Sorben und wann von Wenden?

Die Lausitzer Sorben wurden früher als Wenden bezeichnet. Als „Veneti“ bezeichneten schon römische Geschichtsschreiber alle ihnen im Einzelnen nicht bekannten slawischen Stämme, die seit der Völkerwanderung in Mittel- und Ostdeutschland sowie in den Alpenländern (heutiges Österreich) siedelten. Jahrhundertelang wurde der Name „Wenden“ oder „Winden“ im deutschen
Sprachgebrauch angewandt. Die Bezeichnung „Sorben“ ist vom sorbisch sprachigen Eigennamen „Serbja” (obersorbisch) und „Serby” (niedersorbisch) abgeleitet. Während die Obersorben in ihrer deutschsprachigen Selbstbezeichnung ausschließlich den Begriff “Sorben” gebrauchen, verwenden
die Niedersorben die Begriffe “Sorben” und “Wenden” nebeneinander.

Was unterscheidet die Sorben der Niederlausitz von den Sorben der Oberlausitz?

Vor allem die Sprache. Nach der Reformation entstanden mehrere schriftsprachliche Formen des Sorbischen auf unterschiedlicher dialektaler
Basis. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts konnten sich davon endgültig zwei Sprachen durchsetzen: Die obersorbische Schriftsprache auf der Grundlage des um Bautzen gesprochenen Dialekts als verbindliche Norm im sorbisch sprachigen öffentlichen Verkehr in der Oberlausitz und das Niedersorbische
auf der Basis des Cottbuser Dialekts in der Niederlausitz. Aber auch bei den Trachten, der Kultur und den Traditionen und Bräuchen gibt es regionale
Unterschiede.

 

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