Festungsspiele für Kinder im Senftenberger Museum
Festungsbau mit links
Eine ganze Festung bauen? In Senftenberg geht das mit links und in Windeseile. Unter der Regie von Christiane Meister schlüpfen die Kinder in die Rolle kleiner Soldaten und Festungsbaumeister. Die Verwandlung ist schnell geschehen.
Rote und blaue Umhänge, grüne Waffengurte, Degen, farbige Gürtelbänder und obendrauf einen Hut. Fertig! Nachdem sie sich gemeinsam im Keller des Museums angeschaut haben, was eine Festung neben Wall, Brücke und Geheimgang noch so braucht, um gut geschützt Angriffen standzuhalten, dürfen die kleinen Handwerker selber loslegen. Auf der Wiese vor dem Schloss bauen sie die Festung im Miniformat aus Bauschaumsteinen nach.
Spielerisches Lernen über die Festungsbaukunst
Dann geht es gemeinsam auf Spurensuche: Denn im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Architektur des Gebäudes gewandelt und wer genau hinschaut, der kann die Unterschiede zwischen früher und heute deutlich sehen. „Mein Wunsch ist es, den Kindern an Hand von Ausstellungsexponaten zu veranschaulichen, warum die Festungsbaukunst entwickelt wurde und welche architektonischen Besonderheiten eine Festung besitzt. Vor dem kleinen Modell im Ausstellungsraum lässt sich dann im Exkurs auch auf berühmte Festungsbaumeister eingehen, wie den italienischen Festungsbaumeister Rochus Quirinus Graf zu Lynar, der in kursächsischen Diensten stand und die Dresdner Befestigungsanlage verbesserte, später die Zitadelle Spandau entwarf und aber auch in Senftenberg einen strategisch günstigen Ort sah“,erklärt Christiane Meister. Immer wieder verknüpft die Museumspädagogin Gegenwart und Vergangenheit, streut in kleinen Portionen Wissen ein – so lernen die Kinder spielerisch etwas über die Vergangenheit von Senftenberg und die Verknüpfungen mit der sächsischen und preußischen Geschichte.
Kampfkunst ist gefragt
Nachdem die Teilnehmer erfahren haben, wie eine Festung funktioniert, können sie selbst in die Rolle von Soldaten schlüpfen. Mit ihren Musketier-Uniformen
sind sie bereit, die Festung zu verteidigen. Gemeinsam geht es zunächst zum Eingang der Festung in die Poterne, jenen großen Tunnel, der unter dem Wall hindurchführt. Dort üben die Kinder, wie man die Tore verschließt und würdig einen König begrüßt. Dann ist ihre Kampfkunst gefragt. Die kleinen Musketiere dürfen sich im Fechten üben und kommen dann zu härteren Waffen: den Pulverfässern.
Während des gesamten Erlebnisprojektes haben die Kinder so jede Menge Möglichkeiten, nicht nur Spannendes aus der Geschichte zu lernen, sondern auch alte Bau- und Kampfkunst selber auszuprobieren. Und so haben sich die jungen Festungsbaumeister und Soldaten am Ende einen Schatz verdient.
Termine
Familien können bei den Festungsspielen in den brandenburgischen und sächsischen Sommerferien jeweils mittwochs vom 4. Juli bis 15. August um
15 Uhr mitmachen. Das Angebot richtet sich an Kinder ab fünf Jahren und dauert etwa zwei Stunden. Eine Anmeldung im Museum wird empfohlen.
Weitere Infos finden Sie unter www.museums-entdecker.de
Autor: Christiane Kein