Auf eine Fahrradtour durch die Niederlausitzer Heidelandschaft

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Sie wollen die Natur genießen, regionale Einmaligkeiten kennenlernen, in die Geschichte eintauchen, vielleicht sogar paddeln und auch noch gut speisen? Dann rauf auf den Drahtesel. Im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft sind Sie genau richtig.

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Als Einstieg ein Besuch im Naturparkhaus Bad Liebenwerda

Eine Erwartung sollten Sie aber gleich zu Beginn am besten in der Fahrradtasche verstauen. Sie werden es an einem Tag nicht schaffen, alle Schätze des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft kennenzulernen. Oder vielleicht doch? Eindrücke von der Schönheit der Gegend und von den besonders lohnenswerten touristischen Zielen werden im Naturparkhaus in Bad Liebenwerda vermittelt. Die kleine Ausstellung mit großformatigen Fotos, Exponaten, knappen Abhandlungen zur Heimatgeschichte, zu Bräuchen und Traditionen sollten Sie zu Beginn Ihrer Rundfahrt auf jeden Fall besucht haben.

Die Niederlausitzer Heidelandschaft liegt zu großen Teilen im Landkreis Elbe-Elster, an der Grenze zu Sachsen, und ist damit der am südlichsten gelegene Naturpark Brandenburgs. Die Kurstadt Bad Liebenwerda liegt nur etwa 70 Kilometer von Dresden und Cottbus sowie 100 von Berlin und Leipzig entfernt und ist auch mit der Bahn gut zu erreichen. In der Tourismuszentrale auf dem Rossmarkt sind die Pauschalangebote für die Zwei- und Drei-Tages-Aufenthalte einer der Renner.

Zwischen Natur und Industrie

Maasdorf, der kleine Ortsteil der Stadt Bad Liebenwerda, ist schnell erreicht. Dort gibt es im Natoureum nicht nur eine bewundernswerte Gartenbahnanlage, sondern auch eine interaktive Ausstellung, die Schätze der Natur auf wunderbare Weise liebevoll vorstellt.

Wer Lust hat, kann ab Maasdorf eine der wieder renaturierten Flussschleifen der Kleinen Elster mit dem Paddelboot erkunden. Wem allerdings der Sinn nach Industriegeschichte steht, der sollte in die Pedale treten. In Domsdorf wartet die älteste erhaltene Brikettfabrik Europas auf Besucher. Sie werden staunen, wenn die große Presse extra für Sie noch einmal in Gang gesetzt wird.

Ein Abstecher in den Tagebau

Der nächste Abschnitt führt über Tröbitz und Schadewitz. Dort hat der über 100-jährige Braunkohlentagebau eine Kulturlandschaft mit extremer Prägung hinterlassen. Es ist faszinierend, wie sich die Natur Stück für Stück zurückholt. Kleintiere haben sich angesiedelt, die Restlöcher nutzen Kraniche und Gänse zur Rast.

Über Rückersdorf geht es an der Paltrockwindmühle vorbei zur Greifvogelstation an der Försterei Oppelhainer Pechhütte. Dort werden verletzte Greifvögel und Eulen mit dem Ziel der Wiederauswilderung aufgepäppelt. Und Sie können viel über das international beachtete Pilotprojekt zur Wiederansiedlung des Auerhuhns, Wappentier des Naturparks, erfahren.

Ein Stückchen Naturparadies

Die Heidelandschaft besticht durch ihre Vielfalt: einstiges Kippengelände, unzersiedelte Kiefernwälder, Blaubeerflächen, ursprüngliche Laubwälder. Auf dem Weg zurück nach Bad Liebenwerda durchqueren Sie einen riesigen unzerschnittenen Traubeneichenwald. Die Samen der 150 bis 300 Jahre alten Bäume werden heute in alle Welt verschickt. Beeindruckend ist im August und September die Heideblüte, die der Lüneburger Heide längst Konkurrenz macht.

Mit Glück begegnen Sie dem Schäfer mit seiner Heidschnuckenherde oder entdecken an einem der Rastplätze nahe Hohenleipisch Kremsergesellschaften beim Picknick. Abstecher nach Plessa zur Elstermühle und zum Kraftwerk seien Ihnen ebenso empfohlen wie zum Pomologischen Lehr- und Schaugarten nach Döllingen. Alte Sorten werden dort gehegt und gepflegt. Die blühenden Streuobstwiesen faszinieren im Frühling jeden.

Über Dobra geht es zurück nach Bad Liebenwerda. Übrigens: Informieren Sie sich vorher über die Gaststätten entlang des Weges, die an der „Regionalen Speisekarte“ teilnehmen. Noch bis zum 30. April sind Heidelammwochen.