Landschaftswandel und Genuss – Sören Hoika erzählt vom Lausitzer Seenland

Landschaftswandel und Genuss – Sören Hoika erzählt vom Lausitzer Seenland Single
Kaum einer kennt sich im Lausitzer Seenland so gut aus wie Sören Hoika. Seit Jahren zeigt der Reisveranstalter aus Großräschen Besuchern und  Einheimischen den Kontrastreichtum zwischen aktiven Kohlegruben und Orten voller Urlaubsflair, macht den Wandel mit Touren wie „Vom Bergmann zum Seemann“ erlebbar. Der Jungunternehmer weiß, wie man Touristen begeistert. Er weiß aber auch, wo die wachsende Urlaubsregion noch Reserven hat.
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Landschaftswandel direkt vor der Bürotür

Sören Hoika erlebt den Landschaftswandel direkt vor der Bürotür. Am Fuße der IBA-Terrassen in Großräschen – dort wo das Reisebüro iba-tours seinen Sitz hat – lag bis vor wenigen Jahren noch der brache Boden des ausgekohlten Ilse-Tagebaus. Heute schlagen hier sanft die Wellen des Großräschener Sees ans Ufer.
„Am 8. November habe ich in meiner Gästeführertasche die Fotos vom  Großräschener Hafen ausgetauscht“, erzählt Sören Hoika. Der 8. November 2017 ist für die Seestadt ein fast magisches Datum. Denn an diesem Tag floss das
erste Wasser ins neue Hafenbecken. Die Seebrücke, die viele Jahre lang auf dem Trockenen stand, liegt nun im ebenfalls im Wasser.  Jetzt zeigt Sören Hoika seinen Gästen ein Bild, wie das Tagebaurestloch vor der Flutung aussah, als noch kein Tropfen Wasser darin war. Der Wandel, den die Landschaft in Großräschen vollzogen hat, ist beispielhaft für das Lausitzer Seenland. Wo einst Kohle aus dem Boden gegraben wurde, plätschern heute
sanfte Wellen ans Ufer. Rund um den schmucken Stadthafen hat sich Gastronomie etabliert, das Areal ist zu einem beliebten Ausflugsziel geworden.

Weinland Lausitz

Die Weinreben, die am steilen Uferhang in der Sonne gedeihen, haben kräftige
Stämme entwickelt. Auch sie stehen für ein Stückchen Neues im Lausitzer Seenland. „Es ist eine seltsame Fügung, dass die Menschen im Lausitzer Seenland, wo so viel künstlich und neu entstanden ist, trotzdem  nach traditionellen Werten suchen“, sagt Sören Hoika. So werden heute beispielsweise
zwischen den modernen Bauten der IBA-Terrassen urige Federweißerfeste  gefeiert. Die Weinhänge vor der Bürotür haben den Reiseveranstalter zu einem neuen Angebot mit Zukunftspotenzial inspiriert: Sören Hoika nimmt seine Gäste
in dieser Saison mit auf Reisen ins „Weinland Lausitz“. Auf der Tour können die Gäste Weine aus der Lausitz genießen und dabei die schönsten Seiten des  Lausitzer Seenlandes entdecken. „Wir zeigen auf der Tour Orte, die schon fertig  sind und Urlaubsflair haben“, erklärt Hoika.

Gute Zusammenarbeit – ein großes Plus

Viele solcher Orte sind in der Region entstanden – die IBA-Terrassen in  Großräschen, die Landmarke Rostiger Nagel  in Kleinkoschen oder der Senftenberger Stadthafen gehören für den Reiseveranstalter mit Sicherheit dazu. Was noch ausbaufähig ist, sei unter anderem die Gastronomie: „Wir haben gute Gastronomie in der Region, aber auch viel schwankende Qualität“, bemängelt  Sören Hoika. Ein großes Plus im Lausitzer Seenland sei allerdings die gute  Zusammenarbeit vieler Akteure miteinander, die gemeinsam tolle Produkte entwickelten und die die Gäste spüren lassen, dass sie gern in der Urlaubsregion arbeiten.

Perfekte Mischung zwischen Ruhe und Erlebnis

Potenzial für die Zukunft sieht der Seenland-Kenner in einer Mischung aus touristischen Orten mit Gastronomie und Erlebniswert, an denen man gern verweilt und Urlaub macht, auf der einen Seite und unberührten, rekultivierten Tagebauflächen, die der Natur überlassen werden, auf der anderen Seite. „Das Tolle am Lausitzer Seenland ist, dass ich hier stundenlang auf perfekt ausgebauten Wegen radeln kann, ohne jemanden zu treffen, und dann an Orten ankomme, an denen ich etwas erleben kann. Davon bekommen wir immer mehr!“ sagt Sören Hoika.

Autor: Christiane Klein