Chinesisch-deutsche Hochzeit im winterlichen Spreewald
Durch die Zusammenführung der Chinesischen mit der Deutschen Kultur ist ja Eure Hochzeit an sich schon nicht alltäglich und dann habt ihr euch noch für den außergewöhnlichen Hochzeitsmonat Februar entschieden. Wie kam es dazu?
Michael: Ursprünglich war eine Herbsthochzeit geplant, die bürokratischen Mühlen arbeiten aber bei internationalen Hochzeiten ein wenig langsam, so dass sich schließlich der Februar herauskristallisierte.
Chinesisch-deutsche Märchenhochzeit im Spreewald
Wieso ausgerechnet der Spreewald, seid ihr doch beide in Berlin sesshaft?
Spreewaldhochzeiten erfreuen sich ja einer großen Beliebtheit und erfordern dadurch ja eigentlich eine langfristige Planung mit mindestens einem Jahr Vorlaufzeit. Die bürokratischen Vorgaben gaben euch aber grade mal ein Zeitfenster von 6 Monaten. Da war es doch sicherlich schwierig, noch etwas Passendes zu finden, was den Wunschkriterien Märchenhochzeit entspricht, oder?
Houli: Nachdem wir bereits in China nach dortiger Tradition geheiratet haben, sollte es nun eine richtige Märchenhochzeit werden, sprich idyllische Kulisse, Schloss, Kutsche – das volle Programm. Dadurch dass Michas Wurzeln in Cottbus liegen, stand der Spreewald als Wunschlocation sehr schnell fest.
Michael: Zuerst haben wir im Spätherbst die Hochzeitsmesse in Vetschau besucht und uns über viele verschiedene Möglichkeiten informiert. Dort haben wir dann auch bereits unseren späteren Konditor und die Visagisten für Houli gefunden. Den Locationtipp bekamen wir dann aus der Familie und sind einfach spontan vorbeigefahren. Als wir dann in Lübbenau aus dem Auto stiegen und das Schloss sahen, war es Liebe auf den ersten Blick. Die freundliche, kompetente Beratung der Schlossangestellten hat uns dann schlussendlich überzeugt. Dadurch, dass die Wintermonate immer noch als Geheimtipp gelten, hatte das Hotel auch noch genügend freie Zimmer zur Verfügung, so dass wir nach diesem Besuch Termin, Location und Zimmer fest hatten.
Zu einer Hochzeit gehört ja dann doch noch einiges an Organisation dazu. Das aus Berlin zu planen, stell ich mir auch nicht grad einfach vor.
Houli: Überraschender Weise war auch das einfacher als gedacht. Mit unserem zuständigen Standesamt in Berlin haben wir alle notwendigen Unterlagen zusammengestellt und sind dann einmal ins Standesamt nach Lübbenau zur Detailabsprache gefahren. Bei allen weiteren Details hat uns unser Hochzeitsfotograf beraten. Der war ja schließlich schon auf unzähligen Hochzeiten und hat uns hilfreiche Tipps für den Programmablauf gegeben. Ein echter Tipp also für alle Heiratswütigen. Bei den Programmpunkten und deren Ausgestaltung hat uns dann das Hotel unterstützt und Kontakte vermittelt.
Entspannte Hochzeit mit vielfältigem Programm
Dann kam endlich der große Tag. Und, wie war’s?
Houli: Entspannend. Die Trauung war für 14 Uhr angesetzt. Folglich konnten die Gäste in Ruhe anreisen und sich frisch machen und wir hatten auch genügend Zeit um uns aufzuhübschen beziehungsweise aufgehübscht zu werden. Dadurch, dass die Trauung direkt im Schloss stattfand, konnten wir von unseren Zimmern aus die märchenhafte Treppe zum Trauort herunterschreiten. Die Trauung an sich war sehr persönlich und ging ans Herz. Im Anschluss fand dann der obligatorische Sektempfang sowie das für die Region übliche Baumstammsägen statt. Während wir uns dann mit der Kutsche zum Fotoshooting verabschiedeten, konnten die Gäste in der Bar entspannt Kaffee trinken und sich anschließend frischmachen und umziehen.
Umziehen?
Houli: Zu einer echten Spreewaldhochzeit gehört schließlich auch eine Kahnfahrt. Dick eingemummelt, mit Glühwein in den Händen schipperten wir durch die winterliche Spreewaldidylle und hatten das Gefühl, der Spreewald gehört heute nur uns. Das war noch einmal ein ganz exklusiver Moment. Danach ging’s noch einmal zum Umziehen auf die Zimmer und dann wurde in der separaten Orangerie bis in die Morgenstunden ordentlich gefeiert.
Rundum gelungen also oder gab es auch Pannen?
Michael: Wir hatten einen wunderschönen, stressfreien Tag und es hat einfach alles gepasst. Das Wetter, die Location, die Programmpunkte, der Zeitplan, die Gäste, das Essen, die Feier. Auch Houlis Familie, die extra aus China angereist ist, war begeistert von der Hochzeit. In besonderer Erinnerung bleibt aber auch, dass Houlis kleiner Neffe noch vor der Trauung in seiner besten Kleidung beim Spielen ins angrenzende Fließ gefallen ist und somit auf den Bildern durch seine nicht ganz feierliche Wechselgarderobe heraussticht. Wie das Leben so spielt, sind genau das die Anekdoten, die im Rückblick immer wieder für Erheiterung sorgen und spätestens deshalb unser Hochzeitstag bei allen in Erinnerung bleiben wird.
Das Interview mit Michael und Houli Schieskow führte Susann Troppa