Der Urlaubsreich Test: In der neuen Boulderhalle in Cottbus geht es hoch hinaus!

Man nehme ein paar kletterverrückte Freunde, ein ehemaliges Freizeitzentrum in Cottbus und eine große Portion Heimatverbundenheit – so in etwa lässt sich die Entstehungsgeschichte vom Klunker in wenigen Worten zusammenfassen. Kletterverrückt? Das kann ich von mir wahrlich nicht behaupten. Neugierig dafür umso mehr. Und so zieht die Neugier meinen Mann, meinen Sohn (8) und mich an einem ungemütlichen Herbsttag in den Klunker in Cottbus.

Bouldern, eine Definition

Aber was ist überhaupt dieses Bouldern? Boulder ist das englische Wort für Felsbrocken. In Hallen redet man dabei vom Klettern ohne Seil und Klettergurt, dafür aber mit einer dicken Fallmatte, die Stürze und Sprünge abfedert. In Cottbus gehen die Boulder bis zu 4,5 Meter in die Höhe. Jede Kletterstrecke ist farblich gekennzeichnet und unterschiedlich schwer, so dass man sich langsam rantasten kann und Erfolgserlebnisse garantiert sind.

Immer den Farben folgen…

Die Farben zeigen den Schwierigkeitsgrad Foto: Susann Troppa

So viel zur Theorie, auf zur Praxis. Wir checken ein, schnappen uns den Magnesiumbeutel und wählen uns Kletterschuhe aus. Ich hätte nie gedacht, dass mir mal eine Schuhgröße 40 passen wird. Zwei bis drei Nummern größer sollte man die Kletterschuhe aber schon auswählen, damit sie den Fuß fest und sicher umschließen ohne zu drücken. Nach dem Umziehen und einer kurzen
Erwärmung im Trainingsbereich geht’s für mich an die erste Wand. Gelb ist das Leichteste. Ich starte im großen Kinder- und Jugendbereich und arbeite die
unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen ab. Bei rot ist hier Schluss für mich. Erstes Zwischenfazit: Das macht ja richtig Spaß, ist aber auch echt anstrengend – sowohl für den Körper als auch für den Kopf. Schließlich sind hier schon einige kniffelige Schikanen eingebaut, bei denen es ein wenig Überlegung und
auch mehrere Anläufe braucht, bis man sie meistert. Ich zumindest. Mein 8jähriger dagegen überwindet eine Wand nach der anderen mit einer spielerischen Leichtigkeit, die mich schon ein wenig neidisch macht. Bei schwierigeren Stellen pushen wir uns gegenseitig und geben uns Tipps, wo der nächste Tritt hingehen sollte, um auf 4,5 Metern ans Ziel zu gelangen.

Kurze Pause mit Ausblick

Nach 45 Minuten zieht es uns das erste Mal zur Erfrischung in das Klunker-Café. Während wir es uns in den gemütlichen Sesseln bequem machen und unsere Limo schlürfen, beobachten wir meinen Mann durch das große Fenster bei seinen Kletterversuchen im Erwachsenenbereich. Eine ganz schöne Neigung hat er sich da ausgesucht, sage ich noch zu meinem Sohn, als er wie ein Maikäfer von der Wand fällt und weich auf dem doppelten Boden landet. Der Ehrgeiz ist nun noch größer. Also Hände in die Magnesiumtasche, Kraft gesammelt und gleich nochmal. Geschafft! Jetzt hat auch er sich ein Schluck von der Limo verdient. Im Laufe des Nachmittags füllt sich die Halle. Herzerwärmendes Kleinkindlachen, stolze Jubelschreie und „Mama schau mal“-Rufe wechseln sich nun ab. Auffällig dabei: Die riesige Halle dämpft durch den weichen Fallboden so sehr, dass man beim konzentrierten Klettern alles ums ich herum ausblenden kann und fokussiert bleibt. Das lässt sich auch gut an den professionellen Boulderern erkennen, sich den schwersten Strecken stellen.

Klunker Cafe im Cottbus Foto: Susann Troppa

Klunker Cafe im Klunker Cottbus Foto: Susann Troppa

Die nächste Herausforderung wartet schon

Angespornt von den Erfolgen meines Mannes wagen wir uns jetzt auch in den Erwachsenenbereich. Ich starte wieder mit der leichtesten Stufe. Kopf anschalten, Körper an die Wand, Spannung aufgebaut und los geht´s…
Mal geht’s senkrecht nach oben, mal mit Überhang – aus einer vermutlich leichten orangenen Strecke wird so plötzlich ein scheinbar unüberwindbares Hindernis. Am Ende meistere ich aber Strecken, von denen ich an der Wand steckend nicht gedacht hätte, dass ich es bis nach oben schaffe. Ein tolles Gefühl. Das Kletterfeuer ist entfacht… Zwischendurch relaxe ich einfach auf der Matte und schaue meinen Jungs beim Klettern zu. Mit viel Spaß, Vertrauen ineinander und auf die eigenen Fähigkeiten meistern auch sie schwierige Strecken, tanken viel Selbstsicherheit und Stärken ihr Vater-Sohn-Band. Schon das zu beobachten, ist sehr erfüllend.

Bouldern, meine Definition

Nach diesen Eindrücken bedeutet Bouldern für mich ein Lebensgefühl. Herausforderungen suchen und annehmen. Sich die Zeit zu nehmen, die man braucht, um die Kletterstrecke auf sich wirken zu lassen und sich dieser zu stellen. Das unglaubliche Gefühl anfangs scheinbar unüberwindbare Abschnitte hinter sich zu lassen. Das Wir-Gefühl und die Freude, wenn man seinen Kletterpartner mit Tipps unterstützen kann, den Boulder zu bezwingen. Der geweckte Ehrgeiz noch mehr über sich hinaus zu wachsen.

Daumen hoch für den Klunker Cottbus Foto: Andy Troppa

Tipps für Kids gesucht? Dann auf in den Klunker!

Die nächste Limo-Pause steht an, der verlockende Duft von Pizza (natürlich Bio) liegt in der Luft und leckere Kuchenstücke wollen uns in Versuchung führen.
Da wir abends noch Essen gehen wollen, widerstehen wir diesen. Diesmal zumindest. Denn wir sind uns einig: Als Kletterneulinge sind wir gekommen um als Kletterbegeisterte zu gehen. Der nächste Ausflug in den Klunker steht bereits fest. Diesmal aber als Familienausflug auch mit dem Jüngsten (3), denn schließlich kommt auch er hier im extra Kleinkindbereich voll auf seine Kosten.

INFO

Informationen zu Preisen, den aktuellen Hygienebestimmungen sowie Angebote für Kindergeburtstage und Gruppen finden Sie unter klunkercottbus.de Für Schulklassen, große Gruppen und Firmenevents ist die Öffnung außerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich. Angebote auf Anfrage.

Kontakt

Klunker Cottbus Foto: Susann Troppa

Klunker – Boulderhalle Cottbus GmbH
Parzellenstraße 10
03046 Cottbus
Tel: 0355 12 110 572
www.klunkercottbus.de