Zeitgenössische Kunstausstellung SPEKTRALE 8 Luckau
Die Tour
Der Marktplatz mit Rathaus sowie die Georgenkapelle, die früher als Marktkirche als Veranstaltungsort von Messen galt, sind seit dem frühen Mittelalter die Geburtselemente der europäischen Stadt. Die frühbarocken Giebelhäuser am Markt stellen das wachsende Selbstbewusstsein der Handelsbürger dar. Besonders die hervorstechenden Dekorationen an der Schauseite zu Markt und Straße offenbaren den großbürgerlichen Repräsentationswillen. In der Gestaltung werden nicht nur Reichtum und Bildung sondern auch Rivalitäten unter den Bauherren sowie der Hand zur Selbstdarstellung deutlich. Besonders italienische Stukkateure waren an der Gestaltung der Luckauer Fassaden beteiligt. Schon zu dieser Zeit gab es also kulturelle Transfers, die zur Entwicklung eines europäischen Bewusstseins beitrugen.
Unter dem Mottp „Kultur im Gepäck – Kontinentale Handelswege, europäische Kulturstraßen“ setzten sich verschiedene Künstler mit dem Luckauer erbe auseinander und sollen diese Geschichten neu erzählen und zu aktuellen Debatten anregen. Die zehn zur spektrale 8 eingeladenen Künstler aus dem Landkreis Dahme-Spreewald, Brandenburg und Berlin sollten die historischen Leistungen als Impulse für die Gegenwart erkennen, die damalige Form des Kulturtransfers für die heutige Zeit reflektieren und Kunstwerke im Spannungsfeld von Konstanz und Transformation gestalten. Ihre Werke werden an fünf ausgewählten Orten im Stadtraum ausgestellt. Als kritische, skeptische, aber auch als humorvolle Beobachter der gesellschaftlichen Entwicklung haben sie sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart unter verschiedenen Perspektiven betrachtet und in ihre Kunstwerke einfließen lassen.
Zu den Künstlern gehören unter anderem der Bildhauer Joachin Schamal, der aus dem Libanon stammende Berliner Künstler Said Baalbaki, Arne Kalkbrenner, Reiner Sperl, Alice Bahra, Sabine Fassel, Andreas Theurer und Chris Hinze.
Die SPEKTRALE Luckau lädt Sie auf einen interaktiven Stadtrundgang ein. Spazieren Sie auf dieser rund 1,4 Kilometer langen Tour quer durch Luckau und entdecken Sie spannende Kunstwerke.
Autor: Herbert Schirmer, Kurator; Anpassung durch Urlaubsreich-Redaktion
Wegpunkte auf dieser Tour
Wegbeschreibung
Auf der Nordpromenade entlang des Stadtgrabens erwarten Sie die ersten interessanten Skulpturen. Auf der Wiese an der Stadtmauer können Sie zum Beispiel die “New World Order” von Chris Hinze, die aus zwei Dachlatten zusammengeführte circa 440 Zentimeter hohe “Existere” von Andreas Theurer, “planta ornamental” von Sabine Fassl oder “Troika impossibile” von Steffen Mertens bewundern.
“New World Order” von Chris Hinze stellt ein Schiffswrack dar, welches aus Kostengründen verändert werden musste. In Zukunft werden 300 Zentimeter hohe Holzplanken an 450 Zentimeter hohe Bäume angedockt. Diese Bäume sollen im September allerdings wieder weggenommen und anderorts wieder eingesetzt oder versteigert werden.
Skulpturen an jeder Ecke
Weiter auf Ihrem Weg Richtung Nonnengasse finden Sie anschließend auf der Wiese hinter der Sparkasse von Arne Kalkbrenner “transit pieces” und von Rainer Speer das Kunstwerk “Zugvögel”. Bei den “transit pieces” handelt es sich um eine aus Beton gegossene Bodenplatte mit den Maßen 300 x 150 x 57 Zentimeter.
Im Niederlausitz Museum in der Nonnengasse 1 finden Sie an den Wänden im Treppenhaus von Said Balbaaki das Werk “Geflüchtet.Verflucht”. Die gerundeten Objekte mit den aus Gürteln geformten Schriftzeichen sind mit Holzträgern an der Wand fixiert und weisen einen Durchmesser von 99 Zentimeter auf. Im Museumfoyer sollte der “Januskopf” von Lutz Friedel, mit seiner Größe von 170 Zentimeter nicht zu übersehen sein.
Einen weiteren Abstecher sollten Sie auf diesem Rundgang unbedingt auch in die Kulturkirche machen. Im oberen Foyer der Kirche können Sie “Das digitale Zeitalter” von Jochen Schamal bestaunen. Mit Sockel besitzt diese Figur eine Höhe von 180 Zentimeter. Sie dürfte also nicht zu übersehen sein.
Inspirierende Kunst
Kurz vor Ende Ihrer Tour kommen Sie noch am Markt 31 vorbei, dort befindet sich ein weiteres Werk von Lutz Friedel die “Zwei Köpfe”. Das “Netzwerk” von Alice Bahr beendet anschließend Ihre Tour in der Karl-Liebknecht-Straße. Sie können aber auch schon vorher zu diesem Punkt einkehren, indem Sie die Tordurchfahrt von der Nonnengasse 3 zur Karl-Liebknecht-Straße nutzen.
Ausrüstung
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