Urlaubsreich MACHER: Mit einem Ranger unterwegs in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

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Der Traum als Kind tagtäglich durch die Wildnis zu stapfen, jedes Tier, jede Pflanze zu kennen und Veränderungen in der Natur zu beobachten, aber vor allem die Vorstellung tagtäglich Abenteuer erleben zu  können. Ein stückweit ist dieser Traum heute als Ranger im UNESCO Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft Wirklichkeit geworden. Unser Urlaubsreich-Macher: Lorenz Richter.
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In der Nacht hat‘s geregnet. Jetzt ist es angenehm warm, eine leichte Brise weht. Erste Sonnenstrahlen durchdringen das Blätterdach. Vögel zwitschern.
In kleinen Schwaden steigt fast mystisch nächtliche Feuchtigkeit aus dem Waldboden. Es ist ein Sommermorgen wie aus dem Bilderbuch. Die Natur erwacht, ein neuer Tag beginnt.

Beindruckende Fauna und Flora

Majestätisch zieht am Himmel der Seeadler, Europas größter Greifvogel, seine Bahnen. „Dieser Anblick ist immer wieder faszinierend“, schwärmt der
Ranger und ergänzt: „Wer bei uns zu Besuch ist, kann sich auf viele
solcher unvergesslichen Begegnungen freuen. In der einzigartigen Teichlandschaft unseres UNESCO-Biosphärenreservats erwartet Naturfreunde eine beeindruckend vielfältige Flora und Fauna.“

Zu Fuß oder mit dem Rad erkunden

Diese erkundet man am besten zu Fuß oder mit dem Rad. „Dafür finden Sie bei uns naturbelassene Wege, welche entlang der Teichgruppen, durch Wälder und Dörfer hin zu kleinen großen Besonderheiten wie dem Tauerwiesenteich oder dem Schloss Milkel führen. Ideale Möglichkeiten, das Biosphärenreservat auf eigene Faust zu erkunden, bieten zum Beispiel die Naturerlebnispfade ‚Guttauer Teiche und Olbasee‘ und ,Biologische Vielfalt und Heimatgeschichte Kreba-Neudorf‘ sowie eine Radwanderung auf dem Seeadlerrundweg“, verrät Karl
Lorenz Richter, der seit dem Jahr 2015 als Ranger im Biosphärenreservat tätig ist.

Seit 2022 Leiter der Naturwacht

Berufliche Punktlandung nennt man so etwas wohl. Oder besser
noch: Traumjob. „Schon als Kind bin ich mit meinen Eltern im Urlaub gewesen,
habe die Natur genossen. Später habe ich mich ehrenamtlich für den Schutz der Natur eingesetzt. Und jetzt arbeite ich im Biosphärenreservat, seit nunmehr 2022 als Leiter der Naturwacht. Besser geht es nicht“, schmunzelt Karl Lorenz Richter.

Wichtige Grundlagen der Naturschutzplanung

Heute Vormittag steht die Kartierung von Flora und Fauna auf den Plan. Das heißt: Vormittags ist er im Biosphärenreservat unterwegs, am Nachmittag wird alles erfasst.

„Dieser Anblick
ist immer wieder
faszinierend“

Was mehr Spaß macht? Keine Frage. „Draußen in der Natur zu sein, ist einfach schön. Aber auch die statistischen Erfassungen sind für unsere Arbeit enorm wichtig und müssen sorgfältig bearbeitet werden. Sie sind wichtige Grundlagen unserer Naturschutzplanungen“, sagt der 30-Jährige.

Ein persönliches Treffen mit Isegrim

An einen besonderen Moment erinnert sich Lorenz Richter gern zurück: Es ist Winter 2015. Im Schnee nimmt er Proben einer Wolfslosung, verfolgt die Spur – und trifft Isegrim persönlich. „Etwa 50 Meter stand er plötzlich von mir entfernt. Er ist dann aber zügig im Wald verschwunden. Wollte wohl nur einmal schauen, was ich hier so machen“, lacht der Leiter der Naturwacht.

„Bei uns ist kein
Tag wie der
andere.“

Zusammen mit seinem sechsköpfigen Team ist er für Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit, für die Gebietskontrolle, für Biotopund Artenschutz sowie für praktische Landschaftspflege und Instandhaltung von Infrastruktur verantwortlich. Unterstützt wird die Naturwacht bei ihren Aufgaben von ehrenamtlichen Naturführer*innen und Naturschutzhelfer*innen. Deren riesiges Erfahrungswissen vermitteln diese bei Führungen und bringen sich aktiv bei der Bewältigung von Herausforderungen ein.

Eine einzigartige Naturlandschaft

„Bei uns ist kein Tag wie der andere. Wenn etwa die Bergung eines verletzten Tieres nötig ist oder eine kurzfristig angefragte Führung organisiert werden muss, ist ein Tagesplan ganz schnell über den Haufen geworfen“, meint der Forstwirt und lächelt: „Aber die Arbeit lohnt sich. Wir haben in der Lausitz und ganz speziell in unserem Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft ein wunderschönes Fleckchen Erde, das es zu erhalten und zu entdecken gilt.“ Eine einzigartige Naturlandschaft, die zu jeder Jahreszeit begeistert. „Schon allein die so vielfältige Vogelwelt mit circa 160 verschiedenen Arten bietet prächtige Naturschauspiele. Ein Höhepunkt ist dabei zweifellos die Rast der Kraniche in den Herbstmonaten. Doch auch ein für den Laien kaum überschaubarer Bestand an wirbellosen Tieren, Fischen, Amphibien, Reptilien und Säugetieren mit dem Fischotter an der Spitze gilt es zu entdecken. Wer sein Herz an die Natur verloren hat, wird unser Biosphärenreservat lieben. Und darauf sind wir sehr, sehr stolz.“

Das Fernglas nicht vergessen!

Ach ja. Das dürfen wir auf keinen Fall vergessen. Einen Tipp hat Karl
Lorenz Richter schließlich noch für alle Besucher – unbedingt immer das Fernglas dabeihaben. Damit Ihnen beim Besuch im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft garantiert keine tierisch schöne Beobachtung entgeht …

 

Sie möchten die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft erkunden?

Kontakt

DER TAUSEND TEICHE
Staatsbetrieb Sachsenforst
Warthaer Dorfstr. 29
02694 Malschwitz OT Wartha
035932 365 60
haus-der-tausend-teiche.de
biosphärenreservat-oberlausitz.de

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