Von Spremberg in den Tagebau Welzow mit dem Fahrrad

Von Spremberg in den Tagebau Welzow mit dem Fahrrad Single
Bitte beachten Sie mögliche Einschränkungen aufgrund der aktuellen Maßnahmen durch COVID-19
Zwischen Spremberg und Welzow lassen sich die drei Elemente Erde, Wasser und Feuer abenteuerlich erleben. Die gut 45 Kilometer lange Rundtour „Sand-Wasser-Feuer“, die vom Tourismusverein Spremberger Land entwickelt wurde, macht  das möglich.
  • Teilen Sie diesen Beitrag Teilen
  • Merken

Sprembergs Geschichte hautnah erleben

Im grünen Tal der Spree in Spremberg beginnt die rund 45 Kilometerlange Rundtour. In der Stadt Spremberg, mit seinen rund 23.000 Einwohnern, kann in gemütlichen Gassen und an historischen Gebäuden in der Altstadt sowie bei einem Rundgang durch das Niederlausitzer Heidemuseum oder der Kreuzkirche aus dem 13. Jahrhundert die über 700-jährige bewegte Geschichte entdeckt werden.

Rundtour

Blick auf Spremberg
Quelle: Fotolia

Wiederbelebte Weintradition in Wolkenberg

Über den Radweg im Ortsteil Pulsberg am Reiterhof Wuttke vorbei, immer entlang des rekultivierten Tagebaus, erreicht der Radfahrer den Weinhang Wolkenberg. Bereits im Mittelalter war die Region bekannt für seinen Weinbau. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts kam die gewerbliche Nutzung zum Erliegen. Mit der Rekultivierung der ehemaligen Tagebauflächen um den Wolkenberg kommt die Tradition jetzt zurück ins Spremberger Land.

Mit Vogelgesang im Ohr geht’s weiter

„Auf dem Weg zum Weinhang Wolkenberg kreuzt sich der Radweg mit dem ornithologischen Lehrpfad. Er lenkt die Aufmerksamkeit des Radlers  auf die spannende Vogelwelt in der Region. Entlang des Lehrpfades weisen Informationspunkte auf die charakteristischen Vögel in den sehr verschiedenen Lebensräumen hin“, verrät Marco Wentworth vom Tourismusverein Spremberger Land. So sind neben dem Wiedehopf auch die Brachpieper oder der Grauammer zu hören und erleben.

Hoch hinaus auf der Steinitzer Treppe

Rundtour

Archäologische Radwanderung – Steinitzer Treppe ATZ – Frau Messenbrink

Nach dem Wolkenberger Weinhang geht es hoch hinaus. 170 Meter über dem Meeresspiegel erhalten die Radfahrer auf der Steinitzer Treppe einen spektakulären Eindruck über den aktiven Tagebau Welzow-Süd. „Bei klarer Sicht können Besucher die Ausläufer des Oberlausitzer Berglandes sehen“, weiß Marco Wentworth. Zum Auftanken bietet sich der Steinitzer Hof an. Der sanierte Drei-Seiten-Hof in traditioneller Feldsteinbauweise ist heute Kultur- und Informationszentrum und beherbergt auch eine Gastronomie. Von hier aus führen auch Wanderwege  durch die Steinitzer Alpen in das historische Altbergbaugebiet um Steinitz.

Bergbaugeschichte im Gut Geisendorf

Nach der bisher sehr erdlastigen Tour können die Radfahrer mit einem kleinen Abstecher nun das Wasser am Görigker See genießen. Das ehemalige Tagebaurestloch ist Teil des Landschaftsschutzgebietes „Steinitz-Geisendorfer Endmoränenlandschaft“.

Weiter auf der Tour geht es durch Wälder zum Gut Geisendorf. Das aus dem Ende des 16. Jahrhunderts stammende Gutshaus ist heute Kunst- und Kulturzentrum des Bergbaubetreibers. Die Dauerausstellung über den Tagebau Welzow-Süd ist hier besonders zu empfehlen. Die Ausstellung informiert über den Abbau der Braunkohle und die Rekultivierung der ehemaligen Tagebauflächen anhand von anschaulichen Modellen und Tafeln.

Atemberaubende Blick in den Tagebau

Rundtour

Tagebau Welzow-Süd. Anja Guhlan

Umfährt der Radfahrer im Anschluss die Stadt Welzow gelangt er zu dem Aussichtspunkt „Welzower Fenster“. Hier öffnet sich der spektakuläre Blick direkt auf die Sohle des Tagebaus und offenbart wie die Kohle abgebaut wird.

Heiß wird es im Anschluss im Archäotechnischen Zentrum in Welzow (ATZ). Hier können sich  Besucher nach Voranmeldung im Feuermachen nach Steinzeitart ausprobieren. Des Weiteren kann im ATZ die Geschichte der Bronzezeit und des Mittelalters hautnah entdeckt werden. Eine vitrinenfreie Ausstellung zum Anfassen lässt dabei die ganze Geschichte für die ganze Familie zum Erlebnis werden. So können große wie kleine Besucher erleben wie Bronze entsteht oder am eigenen Leib spüren, wie schwer ein mittelalterliches Kettenhemd wirklich ist.

Nach einem erlebnisreichen Museumsbesuch geht es wieder zurück nach Spremberg. Vorbei am Schacht III, den Tagesanlagen des Tagebaus Welzow-Süd, die seit Ende der 1960er Jahre bestehen.

Tourhöhepunkte:

  • Niederlausitzer Heidemuseum in Spremberg: Museum voller heimatlicher Geschichte von Regional- bis zur Industriegeschichte und über Natur- und Volkskunde, Di-Fr  9 bis 17 Uhr, Wochenende 14 bis 17 Uhr.
  • Kreuzkirche in Spremberg: Mai – Oktober 10.00 -12.00 Uhr, Führungen auf Anfrage. Steinitzhof:  historischer Drei-Seiten-Hof mit wechselnden Themenausstellungen,  Di-Fr 10 bis 17 Uhr.
  • Steinitzer Treppe: Aussichtsplattform mit Blick auf Tagebau, von April bis Oktober, Di-So sowie an Feiertagen 11 bis 17 Uhr.
  • Gut Geisendorf: Historisches Gutshaus mit Dauerausstellung über Tagebau Welzow-Süd, von März bis Oktober, Mi-Do 14 bis 18 Uhr, Fr 10bis 16 Uhr, So 14 bis 17 Uhr. Archäotechnisches Zentrum Welzow (ATZ): Begleitung von Ausgrabungen in Tagebauen sowie Ausstellung zum Anfassen über Bronzezeit und Mittelalter, von November bis März, Di-Fr 11 bis 16 Uhr sowie von April  bis Oktober, Di-So 11 bis 17 Uhr.

Saisonhöhepunkte:

  • 1. bis 5. August ATZ Welzow: Unser Mammutbaum braucht Wasser, Das ATZ tauscht Wasser gegen Eis, 11 bis 17 Uhr.
  • 12. bis 14. August Innenstadt Spremberg: Heimatfest, ganztägig.
  • 3. September Gut Geisendorf: 6. Musiksalon, um 19 Uhr.
  • 3. und 4. September: Innenstadt Drebkau: 11. Brunnenfest.
  • 18. September Steinitzhof, Tag des Geotops.
  • 24. und 25. September Innenstadt Spremberg: Historischer Töpfermarkt, 10 bis 18 Uhr. 25. September ATZ Welzow: Michaelisfest, Das ATZ feiert Erntedank, 14 bis 17 Uhr.
  • 30. Oktober Gut Geisendorf: 8. Kunstmarkt, 13 bis 17 Uhr
  • 31. Oktober ATZ Welzow: Samhain. Das ATZ feiert germanisch Halloween, 16 bis 20 Uhr.
  • 25. November Steinitzhof, Kabarett mit der Jux-Company aus Dresden.