Wegpunkt

Die Geschichte von Drebkau ist eng mit der Persönlichkeit des Generalen von Schiebell verknüpft. So schenkte er der Stadt auch einst das Schulhaus, welches noch heute die Grundschule von Drebkau beheimatet.
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Eine Zeitreise in die Schulgeschichte von Drebkau:  Die Anfänge der Schulen zu Drebkau und Steinitz

Die Anfänge der Schulen in Steinitz und Drebkau hängen mit kirchlichen Einrichtungen zusammen. Im Jahre 1729 beklagte sich der Küster und Schulmeister Martin Wintzer aus Steinitz bei dem Konsistorium zu Lübben darüber, daß ihm von Drebkauer Bürgern im Köppingschen Stadtteil gewisse Einkünfte vorenthalten würden. Die über jenen Streit erhaltenen Papiere bringen auch etwas Licht über den Ursprung der Steinitzer Schule. Ungefähr 1586 hatte Joachim v. Köckritz auf Drebkau und Steinitz 1000 Taler zum besten der Steinitzer Küsterei gestiftet. Die Zinsen, zwei Groschen von jedem Taler (10 alte Schock meißnisch) sollte der Küster erhalten. Das Kapital hatten anfangs die Leinweber zu Drebkau unter sich gehabt, 1729 haftete es auf ihren Häusern und Grundstücken. Für diese Einnahmen sollte der Küster außer seinen sonstigen Pflichten auch den Katechismus lehren und zwar vom Freitag nach Estomihi bis Karfreitag und den ganzen Advent hindurch. War er säumig, so sollte ihm der Zins vorenthalten und zum Kapital zugeschlagen werden.

Der Geistliche war gehalten, niemand zur Beichte zu lassen, der nicht etwas bei dem Küster gelernt und begriffen hatte.

Hier glauben wir, den Anfang der Steinitzer Schule vor uns zu haben, in ihren Anfängen vielen andern ähnlich. Keine Schule im heutigen Sinne, hatte sie lediglich Aufgaben zu erfüllen, die auf dem ureigensten Gebiete der Kirche selbst lagen: Uebermittelung der einfachsten Religionskenntnisse; aber selbst dies verrichteten nicht die Pfarrer, sondern die Küster. Wenn aus dieser kümmerlichen Einrichtung nach und nach Schulen in unserm Sinne entstanden, so ist das zum geringsten Teile kirchliches Verdienst, sondern mehr das des Staates. Daran ist nicht vorbeizugehen, wenn man heute die alte Redewendung von der Kirche als Mutter der Schule zu bestimmten Zwecken gern wiederholt, wenigstens soweit es die Volksschule belangt. Hier ist unter anderem der Schlüssel dafür, daß mancher auf der Gegenseite recht bissig in Umkehrung des geflügelten Wortes von der Schule als der Magd der Kirche spricht.

Im Jahre 1715 war Matthes Sedlig Küster und Schulmeister zu Steinitz. Ueber den schon ganannten Schulmeister Martin Winzer schreibt Pfarrer Martin Fischer am 13. Juni 1729 dem Konsistorium folgendes: „Es erscheint mein Schulmeister Martin Winzer, welcher in seines Weibes Erbhäuschen in der Steinitz wohnet, und suchet freundlich an, ihm mit einem glaubwürdigen Zeugnis seiner Aufführung und andrer Bedürfnis zustatten zu kommen, und indem ich ihm seinem Suchen nicht anstehen können.Als bezeige soviel seine Aufführung anlanget, daß er von Anfang seines Antritts sich jederzeit ganz Stille, fromm, Modest, eingezogen, Nüchtern, und Mäßig verhalten, die Information mit der Jugend treulich getrieben und bei der Kirche sich sowohl in der matre als filia , das seinige ehrlich und redlich verrichtet und sich über all, von allem nichts ausgeschlossen sich dergestalt verhalten, daß ihm kein Mensch das contarii überführen kann, und muß nicht nur ich als auch die gesamte Kirchengemeinde an hohen und niedrigen alles Liebes und Gutes nachschreiben…“ Nun folgt die oben dargestellte Angelegenheit der dem Küster vorenthaltene Stiftungszinsen. Winzer ist zu seinem Rechte gelangt.

Bis 1818 wohnte der Steinitzer Küster und Schullehrer gewöhnlich in Drebkau. Um 1790 und später gingen die Kinder von Steinitz, Raakow und Rehnsdorf nach Drebkau zur Schule, wo sie von dem Steinitzer Lehrer unterrichtet wurden. Um 1800 war ein Otto Lehrer. Im brandenburgischen Geisendorf hielt 1790 der Hirte, in Domsdorf ein brandenburgischer Büdner im Winter Schule.

Welch eine Entwicklung von jenen Zeiten um 1586 und 1729 bis zu der jetzigen zweiklassigen Steinitzer Schule. Wie ein freundliches Forsthaus steht sie hinter der Kirche am Waldesrande. Manche städtische Schule könnte sie um ihre schöne Lage beneiden.

Noch weniger Licht als auf die Steinitzer fällt bis heute auf die Drebkauer Schulgründung. Aber sovielo ist zu ersehen, daß auch hier zunächst kirchliche Belange stark mitsprachen oder entscheidend waren. Joachim von Köckritz zu Steinitz hatte am Tage Michaeli 1577 ein Testament aufgerichtet, worin er 1000 Taler zu einem Stipendium festlegte, aus dessen Zinsen Kinder der Köckritzschen Familie zum Besuch von Schulen und Universitäten Unterstützungen erhalten sollten. Im Verlauf eines Streites (1656 bis 1657) hören wir, daß seit 1623 aus diesem Stipendium zu unrecht nichts gezahlt worden ist, ferner daß Hans Hieronymus von Köckritz, welcher zwene seiner Söhne zu Spremberg, Hoyerswerda, Drebkau und Guben zur Schule gehalten, laut einer Generalquittung vom 19. September 1620 26 Taler 2 Groschen erhalten hat. In der Kirche befand sich an der Orgel ein Schülerchor, so hören wir aus Berichten, die der Zeit um 1700 angehören. Um 1640 hatten sich die beiden Geistlichen Gotthar-Udus Hüfner und Johannes Tomatychius über den Schulmeister bitter zu beklagen. In einem Briefe vom 1. Juni d. Js. an den Patron Christoph v. Köckritz heißt es von ihm, daß er „sich im geringsten weder mit guten noch brawen zur Besserung anlassen will, sondern von Tag arger wird, also daß er auch für dem heiligen hohen Pfingsfest, da er am fleißigsten sein solle, mit den Knaben ab und zu übersingen, die ganze Woche über nicht zweimal Schule gehalten, sondern mit großen Aergernis der Jugend seinem gewöhnlichen Gesäufe nachgegangen.“

Das Schulhaus stand schon in früheren Jahrhunderten am Kirchhof in der Nähe der Kirche. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war es sehr verfallen. Da schenkte General v. Schiebell dem Städtchen ein für jene Zeit schönes Schulhaus, das, wenn heute schon unzulänglich, noch immer seinen Zwecken dient. Was von der Steinitzer Schule über den Fortschritt gegen früher gesagt worden ist, gilt von Drebkaus Schule in noch höherem Maße.

Jährliche Ehrung des Gründung General von Schiebell

Jedes Jahr am 24. Juni begeht die Grundschule zu Ehren ihres Gründers General von Schiebell das traditionelle Schiebellfest. Anlässlich dieses Festes werden die besten Schüler der 6. Klasse mit der Schiebellmedaille und Sachgeschenken geehrt. An diesem Tag wird an der Grabstätte des General von Schiebell ein Blumengebinde niedergelegt.

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